Ode an die Freude in Corona-Zeiten, zwei bemerkenswerte Stationen
Im Bild von rechts: EU-Abgeordneter Daniel Caspary, Cellist und Tonkünstler Vasily Byrstok, Drehorgler und bek. Badner Alois Fleig.
Flammendes Plädoyer für mehr Europa
STATION I -Turmberg - Allegro con moto cantabile
Auf der Turmberg-Terrasse hatte es bereits am Vormittag einen klangvollen Aufschlag pro Europa gegeben. Gemeinsam mit Drehorgel-Mann Alois Fleig und Cellist Vasily Bystroff brachte Europaabgeordneter Daniel Caspary nebst Familie eine „Ode an die Freude“ und ein flammendes Plädoyer für mehr Europa aus.
Natürlich fehlte dabei auch das „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier nicht, die obligatorische Eurovisions-Melodie. Das „Te Deum“ sei eigentlich ein Gebet, erklärte Fleig. Und was könne Europa derzeit besser gebrauchen als ein Gebet, fragte er die Zaungäste.
Zitat. BNN / Auszug
Soweit die bemerkenswert freundliche Erwähnung in den BNN, die einen wichtigen Programmpunkt, die Zugabe und damit den lokalen Bezug der Aktion unerwähnt ließ.
Als dritte Hymne widmete der Drehorgler das BADNER LIED diesem Anlass mit dem wichtigen Hinweis, dass Europa ja nicht irgendwo entstanden, sondern in Baden, genauer im Herzen von Baden in Baden-Baden. Dort fand im Jahr 1960 im Brenner Parkhotel ein geheimes Treffen von Adenauer mit De Gaulle statt, in dem die Grundlage für die deutsch-französische Verständigung gelegt wurde, auf der dann die Europäischen Einigung gelegt wurde.
SATION II -Ettlingen - andante impensierito con dolore
Mit soviel europäischer Ermunterung zog sich der „Schwarzwälder Drehorgler“ nach Süden zurück, um später um 18.00 in den europaweiten Klang der „Ode an die Freude“ in Ettlingen einzustimmen.
Zwar nicht auf, dafür aber unter dem Rathausbalkon seine Orgel aufbauend, wurde er dort von der kommunalen Polizei empfangen und ihm mitgeteilt, dass dies eine ungenehmigte Veranstaltung wäre. Eine Sondergenehmigung könne es -quasi als „Gnaden-Erlass“ - nur für diese eine Melodie geben; wie viel Minuten er dafür bräuchte.
Da die wenigen Zaungäste sich alle vorbildlich an die Abstandregel hielten, was auch von den Ordnungskräften bestätigt und dokumentiert wurde, zogen diese sich für Minuten zurück um mit dem letzten Ton der von Fleig noch nie mit so viel Inbrunst gespielten Europa-Hymne zurückzukommen und zum „Abzug“ aufzufordern.
Eine Zugabe z.B. des Badner-Liedes oder eines vorwegzunehmenden „Muttertags-Liedes“ konnte weder durch diplomatische Verhandlungen Fleigs noch durch lautstarken Protest anwesender Zaungäste nicht erreicht werden.
Tonlos und nachdenklich zieht sich der badische Europäer erst einmal aus der politischen Szene zurück gen Süden in die friedlichen Auen der
Vorbergzone und die stillen Wälder des Schwarzwaldes und freut sich auf das nächste Pflegeheim-Konzert und seine "Schwarzwald-Tournee an starken stillen Orten"! zu Beethovens
Melodie ganz leise ein Stoßgebet:"Herr lass Hirn vom Himmel fallen denn Corona zehret stark, ....
(c) Alois Fleig 2020
Unter dem Ettlinger Rathausbalkon Drehorgler Alois Fleig mit seinem DREH-KLANG-WERKLE (R) beim behördlich streng limitierten Abspielen der "Ode an die Freude" anlässlich Europ. Kultur.Tag 2020
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